Volltextsuche

Dienstag, den 10. Januar 2017 um 11:01 Uhr

Biowaffe gegen Schimmelpilze

Jedes Jahr vernichten Schimmelpilze etwa ein Viertel der weltweiten Lebensmittelernte. An der Hochschule Neubrandenburg entwickelt ein Forscherteam nun ein neuartiges Pflanzenschutzmittel auf Basis eines natürlichen Wirkstoffs.

Schimmelpilze gedeihen nicht nur auf Lebensmitteln im Kühlschrank. Sie können bereits die wachsende Pflanze auf dem Feld befallen oder sich bei der Lagerung  oder der Verarbeitung des Ernteguts bilden. Für die Landwirtschaft ist das ein großes Problem. Denn Schimmelpilze enthalten Giftstoffe, die bei der Nahrungsmittelproduktion nicht zerstört werden. Bei Mensch und Tier rufen selbst geringe Mengen dieser Mykotoxine gesundheitliche Schäden hervor: Sie können Allergien auslösen und in einigen Fällen sogar das zentrale Nervensystem angreifen, das Immunsystem schwächen sowie krebserregend und erbgutschädigend sein.

Forscher an der Hochschule Neubrandenburg

An der Hochschule Neubrandenburg hat sich eine interdisziplinäre Forschergruppe zur Aufgabe gemacht, den gesundheitlichen Schutz von Mensch und Tier vor Schimmelpilzen zu verbessern. Unter der Leitung von Leif-Alexander Garbe, Karl Steffens und Gerhard Flick werden im Projekt OxiLiFungi unter Laborbedingungen natürliche Pflanzenschutzmittel (Fungizide) zur Anwendung auf dem Feld wie auch für die Lagerung und Verarbeitung von Lebensmitteln hergestellt.
Natürliche Fettsäuren im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt der Forschung stehen natürliche Fettsäuren, insbesondere der Inhaltsstoff Trihydoxy-octadecensäure (TriOH), den einige Pflanzen zur Abwehr von Schadorganismen produzieren. Im Projekt werden zunächst unterschiedliche Varianten von TriOH hergestellt und auf ihre pilzhemmende Wirkung hin untersucht. Dies erfolgt zunächst unter Laborbedingungen. Für erfolgversprechende Varianten werden Verfahren zur Serienherstellung entwickelt, die anschließend in Feldversuchen getestet werden können.
Entwicklung natürlicher Fungizide

In der Landwirtschaft werden heute viele synthetische Fungizide eingesetzt, die in höheren Konzentrationen ein Gesundheits- und Umweltrisiko darstellen können. Die Entwicklung natürlicher Fungizide trägt dazu bei, die Belastung von Umwelt und Verbrauchern mit chemischen Fungiziden zu verringern, ohne dabei auf den effektiven Schutz vor Pilzbefall zu verzichten. Dieses ist insbesondere für ökologische Betriebe und den Einsatz in Biolebensmitteln von großer Bedeutung.


Den Artikel finden Sie unter:

https://www.bmbf.de/de/biowaffe-gegen-schimmelpilze-3748.html

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung  (01/2017)

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.