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Mittwoch, den 29. Juni 2016 um 05:36 Uhr

MikroRNA verhindert akutes Leberversagen

Akutes Leberversagen kann durch Viren, Medikamentenunverträglichkeiten oder Vergiftungen zum Beispiel nach dem Verzehr von Pilzen auftreten. Das Leben der betroffenen Patienten kann häufig nur mit einer Lebertransplantation gerettet werden, wirksame Medikamente für diese Erkrankung fehlen bislang. Ein Forscherteam des Exzellenzclusters REBIRTH (Von Regenerativer Biologie zu Rekonstruktiver Therapie) und des Sonderforschungsbereich (SFB) 738 an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat nun eine kurze Ribonukleinsäure (MikroRNA) identifiziert, die ein akutes Leberversagen verhindern kann. Auch den verantwortlichen Mechanismus konnten die Forscher identifizieren. „Die Injektion der MikroRNA-125b-5p verhindert den Zelltod der Leberzellen und damit ein Leberversagen im Mausmodell“, erklärt Dr. Amar Deep Sharma. „Damit haben wir ein neues mögliches Therapeutikum bei akutem Leberversagen gefunden“, ergänzt Professor Dr. Michael Ott.

Die Doktorandin Dakai Yang überprüfte 302 MikroRNAs, die sowohl in Mäusen als auch Menschen auftreten, auf ihre Rolle bei akutem Leberversagen. „Der Vorteil von MikroRNAs ist, dass sie sich industriell in therapeutischen Mengen herstellen und leicht durch eine Vene applizieren lassen. Doch bis es zur Anwendung am Menschen kommt, ist noch einiges zu tun“, sagt Professor Dr. Tobias Cantz. „Im nächsten Schritt werden wir nun versuchen, die optimale Konzentration der MikroRNA als Medikament zu ermitteln.“

Die vier Wissenschaftler der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Nature Communications“. „Diese hervorragende Arbeit ist das Ergebnis der gebündelten Expertise verschiedener Forscherteams des Exzellenzclusters und des SFB 738 und zeigt die besondere Kompetenz der MHH in der translationalen Forschung“, sagt Professor Manns, Direktor der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie und Sprecher des SFB 738.


Den Artikel finden Sie unter:

https://www.mh-hannover.de/46.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=4653&cHash=fd6187f77d22044958fd29fdb632690e

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover (06/2016)


Publikationen:
http://www.nature.com/ncomms/2016/160623/ncomms11916/full/ncomms11916.html




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