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Mittwoch, den 05. August 2015 um 05:11 Uhr

In Symbiose mit der Ameise als Wirtstier

Die Regensburger Zoologen Antonia Klein, Lukas Schrader, Prof. Dr. Jürgen Heinze und Dr. Jan Oettler haben in Kooperation mit Forschern aus Jena, Spanien, den USA und Neuseeland eine neue Bakterien-Art entdeckt, die in den Zellen der invasiven Ameise Cardiocondyla obscurior lebt. Die Bakterien tragen zur Gesundheit und Entwicklung der Ameisen bei. Zu Ehren der Evolutionsbiologin Mary Jane West-Eberhard haben die Regensburger Forscher das neue Bakterium Candidatus Westeberhardia cardiocondylae getauft. Die Ergebnisse der Wissenschaftler sind jetzt in der renommierten Fachzeitschrift „ISME Journal“ erschienen (DOI: 10.1038/ismej.2015.119).

Bakterien sind nicht nur die Ursache von Krankheiten. In vielen Fällen fördern sie als symbiotische Partner die Gesundheit des Wirtes, indem sie beispielsweise Nährstoffe verfügbar machen oder einen wichtigen Beitrag zum Immunsystem leisten. Die Evolution von vielen Tieren wird deshalb auch von der Symbiose mit ihren Mikroben beeinflusst.

Auch die neu entdeckte Bakterien-Art Candidatus Westeberhardia cardiocondylae spielt eine wesentliche Rolle in der Entwicklung ihrer Wirtstiere. Sie kommen in speziellen Darm-assoziierten Organen – den sogenannten „Bakteriomen“ – vor und ermöglichen es der Ameise, ihr Nahrungsspektrum in nährstoffarmen Bäumen zu erweitern. Zudem unterstützen sie den Aufbau des Chitinpanzers in der Puppenphase. Während die „Bakteriome“ in den erwachsenen Arbeiterinnen abgebaut werden, wandern die Bakterien in erwachsenen Königinnen in die Eierstöcke ein, um dort an die sich entwickelnden Eier weitergegeben zu werden. So wird der Fortbestand der Symbiose zwischen Bakterien und Ameisen gesichert.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.uni-regensburg.de/pressearchiv/pressemitteilung/517056.html

Quelle: Universität Regensburg  (07/2015)


Publikation:
http://www.nature.com/ismej/journal/vaop/ncurrent/full/ismej2015119a.html

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