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Dienstag, den 12. Januar 2010 um 10:23 Uhr

Diagnostika für Viruskrankheiten

Am 1. Januar 2010 hat die ESF-Nachwuchsforschergruppe "Diagnostika für Viruskrankheiten" ihre Arbeit aufgenommen. In diesem Projekt werden fünf bis sechs Hochschulabgänger für den Bedarf der industriellen Forschung auf dem Gebiet der Infektionsmedizin und -biologie in Sachsen vorbereitet.

Dazu erarbeiten sie neue diagnostische Fragestellungen bei eher vernachlässigten Viruskrankheiten in der Human- und Tiermedizin. Dabei handelt es sich um Infektionskrankheiten, bei denen die Zahl der Erkrankungsfälle bisher nur gering ist, die Infektionen auf eine Region begrenzt sind oder nur in wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern vorkommen sowie um Krankheiten bei Tieren von geringerem wirtschaftlichem Nutzen oder lebensmittelhygienischer Bedeutung. Dies ist wichtig, weil das Gefährdungspotenzial ursprünglich seltener Infektionskrankheiten für Gesundheit und Ökonomie hoch ist, und Viren trotz aller Fortschritte in der Medizin weiterhin Menschen und Tiere bedrohen.

In der Entwicklung sind neue diagnostische Verfahren zur Analyse des immunologischen Gedächtnisses, die dabei helfen sollen, neue humanmedizinischer Impfstoffe zu finden. Außerdem wird an der Etablierung eines Tests für das Gänsepolyomvirus, das bei Zucht- und Mastgänsen eine tödliche Infektionskrankheit hervorruft, geforscht. Schließlich arbeiten die Nachwuchswissenschaftler an einem serologischen Nachweisverfahren für das Koi-Herpesvirus, das, ursprünglich aus Asien kommend, inzwischen auch bei uns die Zuchten von Kois und Karpfen bedroht und Tierhalter verunsichert. Ein frühzeitiger Nachweis der Infektionen ist dabei von entscheidender Bedeutung, um die Ausbreitung der Viren unter Kontrolle zu bekommen.

Durch das Projekt erhalten die Unternehmen der Gesundheits- und Biotechnologiewirtschaft in der Region Leipzig Zugang zu einer erweiterten Kompetenz in angewandter Infektionsforschung und Diagnostikaentwicklung. Langfristiges Ziel könnte die Vorstufe zur wirtschaftlichen Etablierung junger Unternehmen auf diesem Gebiet sein.
Zugleich bietet sich der Universität durch die Förderung durch den ESF und den Freistaat Sachsen die Möglichkeit, neue Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Infektionsmedizin und -tiermedizin rasch umzusetzen.

Fachlich betreut wird das Projekt durch Prof. Uwe Truyen, Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen, Prof. Hermann Müller, Institut für Virologie, Veterinhärmedizinische Fakultät, und von Prof. Christian Jassoy, Institut für Virologie, Medizinische Fakultät. Letzterer ist darüber hinaus verantwortlicher Projektleiter. Das Projekt ist eingebettet in die laufenden Aktivitäten des "Verbund Infektionsmedizin", einer übergreifenden Kooperation von Wissenschaftlern und Einrichtungen der Human- und Tiermedizin und der Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie der Universität sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Leipzig.

Das Projekt, das von der Universität Leipzig im vergangenen Jahr beantragt wurde, wurde Ende 2009 von Sächsischen Aufbaubank auf der Grundlage von Vorgaben des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) sowie dem Europäischen Sozialfonds (ESF) bewilligt. Das Projekt hat eine Laufzeit bis Ende 2012.

Den ganzen Artikel finden Sie unter:

http://www.zv.uni-leipzig.de/service/presse/pressemeldungen.html?ifab_modus=detail&ifab_id=3609

Quelle: Universität Leipzig (01/2010)

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